Warum im Winter Gewächshaus nutzen?

Gewächshäuser erfreuen sich großer Beliebtheit unter Hobbygärtnern – und das nicht ohne Grund. Schließlich herrschen hier bei jeder Wetterlage die perfekten Wachstumsbedingungen für den Pflanzenanbau im eigenen Garten. Obwohl Gewächshäuser vorwiegend im Frühling und Sommer Verwendung finden, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht auch im Winter ihre Berechtigung haben. Schließlich gibt es gute Gründe, warum sich die Nutzung auch im Winter lohnt.

Erste Schritte: Gewächshaus winterfest machen

Bevor Sie Ihr Gewächshaus in der kalten Jahreszeit verwenden können, müssen Sie es zuerst winterfest machen. Das gilt besonders dann, wenn Sie es auch im Winter bepflanzen möchten. Mit anderen Worten: Sie müssen die entsprechenden Vorbereitungen treffen, damit die gewünschten Pflanzen auch bei niedrigeren Temperaturen und schlechteren Lichtverhältnissen im Gewächshaus ungehindert wachsen und gedeihen können. Wir zeigen Ihnen jetzt, wie Sie Ihr Gewächshaus Schritt für Schritt winterfest machen:

• Gewächshaus auf Risse und Löcher überprüfen: Überprüfen Sie den Gesamtzustand Ihres Gewächshauses, indem Sie Ausschau nach Löchern und Rissen halten. Falls Sie beschädigte Stellen in den Kunststoffplatten aus Polycarbonat, Acrylglas oder Plexiglas® entdecken, sollten Sie diese unbedingt vor Wintereinbruch reparieren. Ansonsten können sowohl die unwillkommene Kälte als auch Schädlinge problemlos in das Gewächshausinnere gelangen.
• Wände isolieren: Eine zusätzliche Isolierung ist grundsätzlich nie verkehrt. Wie gut diese ausfallen muss, hängt jedoch stark von dem jeweiligen Gewächshaus ab. Besteht das Gewächshaus aus Glasplatten oder dünnen Stegplatten (6 mm oder 10 mm), sollte man auf jeden Fall nochmal gut isolieren. Ist Ihr Gewächshaus z. B. mit Doppelstegplatten in 16 mm ausgestattet, kann die zusätzliche Isolierung etwas geringer ausfallen. Eine einfache Möglichkeit, ein vor Kälte schützendes Luftpolster zu schaffen, ist die Abhängung der Wände mit lichtdurchlässiger Noppen- oder Luftpolsterfolie. So kann die Wärme bestmöglich gespeichert und gleichzeitig ausreichend Licht in das Gewächshausinnere gelangen. Eine gute Isolierung ist unverzichtbar, damit das Gewächshaus gut vor Kälte und Frost geschützt ist.
• Boden mulchen: Eine Mulchschicht aus organischen Materialien (z. B. Laubblätter, Holzspäne, Heckenschnitt) hat viele Vorteile für den Boden im Gewächshaus. Zum einen macht sie den Boden fruchtbarer und zum anderen beugt sie der Entstehung von Bodenfrost gezielt vor.
• Gewächshaus beheizen: Je nach Verwendungszweck müssen ideale Temperaturen im Gewächshaus geschaffen werden – z. B. bei der Kultivierung von kälteempfindlichen Pflanzen oder der Nutzung des Gewächshauses als zusätzlichen Wohnraum. Anlehngewächshäuser können über die Hausheizung erwärmt werden. Bei freistehenden Gewächshäusern kommen z. B. eine Elektro-, Öl- oder Gasheizung in Frage. Dies ist aber leider kostenintensiv, weshalb man besonders hier auf eine gute Isolierung Wert legen sollte. Ist eine dauerhafte Beheizung des Gewächshauses geplant, empfehlen wir sogar die Verwendung von Doppelstegplatten in 32 mm, da diese einen hervorragenden Isolationswert aufweisen.

Gewächshaus im Winter nutzen: 4 Möglichkeiten

Wenn Sie Ihr Gewächshaus im Winter nutzen möchten, stehen einige Möglichkeiten zur Auswahl. Natürlich können wir an dieser Stelle nicht auf alle Nutzungszwecke eingehen, aber wir erläutern Ihnen die unserer Meinung nach sinnvollsten im Detail.

1. Im Winter Gewächshaus bepflanzen

Im Frühling und Sommer kann das Gewächshaus natürlich problemlos kultiviert werden. Im Winter ist der überdachte Pflanzenanbau ebenfalls möglich. Wenn Ihnen ein beheiztes Gewächshaus zur Verfügung steht, haben Sie den großen Vorteil, dass Sie auch in den Wintermonaten Pflanzen anbauen können, die normalerweise nur unter sommerlichen Bedingungen wachsen (z. B. Auberginen, Paprika, Tomaten).

Doch auch im unbeheizten Gewächshaus ist eine Kultivierung im Winter möglich – vorausgesetzt Sie entscheiden sich für Pflanzen, die niedrigen Temperaturen trotzen und selbst bei kurzzeitigen Minusgraden nicht zu Schaden kommen. Was kann man im Winter im Gewächshaus pflanzen? Diese Pflanzen eignen sich hervorragend für den Anbau im unbeheizten Winter-Gewächshaus:

• Gemüse: z. B. Winterbrokkoli, Kohlrabi, Karotten, Zwiebeln
• Wintersalat: z. B. Feldsalat, Rucola, Winterendivien
• Blattgemüse: z. B. Winterspinat, Rosenkohl, Porree, Wirsing
• Kräuter: z. B. Rosmarin, Thymina, Currykraut

2. Gewächshaus zum Überwintern verwenden

Sie müssen Ihr Gewächshaus nicht zwingend bepflanzen. Sie können es auch genauso dazu verwenden, um Topf- und Kübelpflanzen zu überwintern. Die meisten davon überstehen den Winter problemlos in einem Gewächshaus – so etwa heimische Magnolien, Hanfpalmen und verschiedene Obstgehölze. Auch für einige mediterrane Pflanzen, wie Oleander, Olivenbäume und Zitruspflanzen, ist ein Gewächshaus das perfekte Winterquartier. Achten Sie beim Überwintern der Pflanzen auf die richtige Pflege.

• Licht: Genügend Licht ist eine wichtige Voraussetzung für ein optimales Pflanzenwachstum in der kalten Jahreszeit. Während im Sommer viel Sonnenlicht durch Gewächshausfolie, Glas oder Doppelstegplatten dringt, sind die Wintertage hingegen kürzer und dunkler. Achten Sie deshalb auf optimale Lichtverhältnisse bei der Pflanzenüberwinterung – ein zusätzliches Beleuchtungssystem bspw. speziellen Gewächshaus-LEDs kann sich hier lohnen.
• Bewässerung: Im Winter müssen Kübel- und Topfpflanzen ebenfalls regelmäßig bewässert werden, obwohl der Feuchtigkeitsbedarf deutlich geringer als an warmen Tagen ist. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig den Feuchtigkeitsstand der Erde und gießen Sie die Pflanzen nur nach Bedarf. Vermeiden Sie übermäßiges Gießen – ansonsten ist die Gefahr für Staunässe groß. Als Faustregel gilt: Je wärmer und feuchter das Gewächshausklima, desto häufiger müssen Sie die Pflanzen gießen.
• Belüftung: Der Feuchtigkeitsgehalt ist im Winter im Gewächshaus höher als unter freiem Himmel. Um etwa Wurzelfäule zu vermeiden, ist ein guter Luftaustausch nötig. Lüften Sie regelmäßig – am besten an milden Wintertagen, wenn die Temperaturen über 0°C liegen (z. B. mit automatischen Fensterhebern).
• Temperaturen: Auch in der kalten Jahreszeit kann sich ein Gewächshaus richtig aufheizen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Temperaturen idealerweise zwischen 5°C und 10°C liegen – die meisten Winterpflanzen wachsen unter diesen Bedingungen am besten. Beheizen Sie das Gewächshaus gegebenenfalls und lüften Sie es regelmäßig – so schaffen Sie die optimalen Temperaturverhältnisse.
• Schädlingskontrolle und -bekämpfung: Im Winter haben Schädlinge, wie Blattläuse und Spinnmilben, Fortpflanzungszeit. Deshalb sollten Sie Ihre Kübel- und Topfpflanzen regelmäßig auf Schädlinge überprüfen und gegebenenfalls Mittel zur Schädlingsbekämpfung einsetzen.

3. Gewächshaus im Winter als Stauraum nutzen

Wer an ein Gewächshaus denkt, verbindet dieses üblicherweise mit der Pflanzenzucht. Doch wie sonst kann man ein unbeheiztes Gewächshaus im Winter nutzen? Ganz einfach: Es kann in den Wintermonaten als nützlicher Stauraum dienen – besonders wenn es leerstehend ist. Im Gewächshaus lassen sich sämtliche unbenutzte Gartenutensilien sowie Fahrräder perfekt lagern:

Ob Gartentisch mit Stühlen, Schubkarren, Sandspielzeug oder Fahrräder: Ein Gewächshaus ist hervorragend dazu geeignet, um diese Dinge in der kalten Jahreszeit aufzubewahren. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie sämtliche Utensilien vor dem Einlagern sorgfältig säubern und im Anschluss gut verpackt bzw. abgedeckt aufbewahren. Denn die Luftfeuchtigkeit in einem unbeheizten Gewächshaus ist höher als beispielsweise in einem Keller. Haben Sie dem vorgebeugt, können Sie im darauffolgenden Frühjahr einfach saubere Gartenmöbel und Co. aus dem Winterschlaf holen.

4. Gewächshaus für den Winter als Rückzugsort beanspruchen

Nicht nur Pflanzen fühlen sich im Gewächshaus wohl. Auch für uns Menschen kann ein Gewächshaus der ideale Rückzugsort sein. Mit dem passenden Heizungssystem, einer schönen Beleuchtung sowie einer stilvollen Einrichtung können Sie Ihr Gewächshaus im Winter in einen gemütlichen Aufenthaltsort umfunktionieren. Die großen Vorteile: Zum einen dringt sehr viel natürliches Licht in das Gewächshausinnere. Zum anderen befinden Sie sich inmitten der Natur, gut geschützt vor winterlichen Wetterkapriolen – Sie kommen also in den Genuss einer ganz besonderen Atmosphäre.

kommen also in den Genuss einer ganz besonderen Atmosphäre. Wenn Sie Ihr Gewächshaus als Rückzugsort nutzen möchten, gibt es z. B. diese beiden Ideen: Das Gewächshaus kann…

• …als gemütliche Leseecke dienen. Halten Sie nach einem lauschigen Plätzchen inmitten Ihrer überwinternden Kübel- und Topfpflanzen Ausschau und platzieren Sie dort etwa einen bequemen Ohrensessel. Genießen Sie immer wieder die schöne Aussicht auf Ihren winterlichen Garten, während Sie sich Zeit zum Lesen nehmen.
• …der perfekte Ort für ein Treffen mit Familie und Freunden im Winter sein. Stellen Sie einen Tisch und ein paar Stühle in Ihr Gewächshaus und genießen Sie das gemeinsame Plaudern bei Punsch und Plätzchen.

Im Winter Gewächshaus vielseitig nutzen

Ob im Sommer oder Winter: Sie können Ihr Gewächshaus ganzjährig nutzen. Selbst wenn Sie Ihren restlichen Garten bereits in die Winterpause verabschiedet haben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie Ihr Gewächshaus in den Wintermonaten effektiv nutzen. Ob zum Pflanzenanbau, zur Überwinterung von Kübel- und Topfpflanzen, als Stauraum oder als Rückzugsort: Sie entscheiden selbst, wofür Sie Ihr Gewächshaus einsetzen möchten. Im Winter Gewächshaus vielseitig nutzen? Probieren Sie es aus!

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